Wissenschaft
Für uns steht beim wissenschaftlichen Ansatz folgende Grundregel an oberster Stelle:
Im Gegensatz zum Dogmatismus ist die Widerlegung einer unrichtigen These nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.
Ist Architektur eine Wissenschaft?
Grundsätzlich gilt bei der Architektur als Disziplin, dass sie keine Wissenschaft ist. Architektur ist, ähnlich wie die Psychologie oder die Rechtsprechung, in höchstem Maße normativ. Das bedeutet, allem Tun und aller Forschung geht eine Wertedebatte voran. Was sollen wir tun, was wäre gut zu veranlassen, wie sieht eine optimale (in diesem Fall gebaute) neue Situation aus. Es lässt sich also nicht aus einer Beobachtung bestehender Phänomene, im Speziellen vor Ort vorhandene Phänomene, eine neue Lösung hinsichtlich der Werte ableiten.
Es muss im ersten Schritt in der Diskussion festgelegt werden, was gebaut wird. Was soll die Funktion des Gebäudes sein? Wie sieht ein zeitgenössischer baukultureller Beitrag aus? Welche aktuellen Probleme einer Gesellschaft können wir behandeln? Was wünscht sich der Einzelne? Wie wird es bezahlt?
Ist dieser Schritt jedoch getan, kann man ein Projekt im Einzelnen sehr wohl mit wissenschaftlichen Methoden entwickeln. Schon allein die Bautechnologie greift auf zahlreiche Versuche im Labor zurück.
Jedes Gebäude enthält eine Vielzahl an quantifizierbaren Aspekten. Diese sind als solche in höchstem Maße wissenschaftlich zu behandeln.
Fazit: Architektur ist keine Wissenschaft an sich. Ein einzelnes Projekt kann sehr wohl wissenschaftliche Ansätze beinhalten.
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