Privatheit ist eines der wichtigsten Themen in unserer Architektur.

Nach jahrzehntelangem uneingeschränkten Streben nach Transparenz in der Architektur, sollte diese Forderung wieder hinterfragt werden. Privatheit ist zu einem hohen Gut geworden. Insbesondere Einzelpersonen müssen das Höchstmaß an Privatheit bekommen können, wenn dies gewünscht wird. Aber auch Gruppen von Menschen müssen die Möglichkeit haben, sich informell treffen zu können ohne Information zu emittieren.

Privatheit kann so auch im öffentlichen Raum stattfinden. Nämlich dann, wenn sich Menschen als Anwesende treffen, interagieren, spielen, sprechen, streiten, trinken, lachen, ohne dass Information gespeichert wird, sprich ohne Protokoll.
Transparenz steht immer einer anwesenden Person zu, Privatheit einer abwesenden Person.

Einer anwesenden Person steht Privatheit nicht zu. Privatheit kann andere Anwesende auch irritieren (zum Beispiel Details einer Krankheit oder sexueller Praktiken), sowie Transparenz Abwesende (zum Beispiel Schlafende) terrorisiert, insofern diese sich auf sie bezieht.

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