Feuer
Gerne wird bei Präsentationen von Gebäuden das Entworfene in einem gutem Licht dargestellt. Dies geschieht in Form von schönen Modellen und/oder aufwändig computergenerierten Darstellungen mit Sonnenschein, Wolken, Vögel, Menschen, die den Tag genießen, Kaffeetrinkern, Rollerbladern, schönen Bäumen et cetera.
Was die wenigsten Menschen wissen ist, dass Architekten, wenn sie ein Gebäude planen, zu 99 Prozent ihrer Planungstätigkeit ein ganz anderes Bild vor sich haben. Und zwar planen sie für eine Person in einer Situation:
Diese Person ist eine kleinwüchsige, taub-blinde, nicht deutsch oder englisch sprechende Schwangere im Rollstuhl und das Ganze vor dem Hintergrund eines flammenden Infernos, voller Hitze und Rauch, ohne Hilfe, ohne Feuerwehr und Rettung und zugleich bei zwei Meter Schnee im Außenbereich, während einem Erdbeben, mitten in der Nacht!
Sie müssen sich also vorstellen, dass gewisse Dinge in der Planung aufscheinen die zunächst keinen Sinn ergeben oder absurd wirken. Wie man sich vorstellen kann, ist der Spagat zwischen Ästhetik und absoluter zweihundertprozentiger Sicherheit ein schwieriger und eine große Anforderung an die Kompetenz des Architekten.
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